Der Stirnguss, auch Shirodara genannt, ist eine der beliebtesten Massagen im Ayurveda und auch allgemein im Wellnessbereich. Warmes Öl fließt über Ihre Stirn und lädt einfach nur zum Träumen ein. Ein entspannendes Bad für die Seele.
Wie läuft der Stirnguss bei mir ab?
Bevor der eigentliche Stirnguss beginnt, bedarf es einiger Maßnahmen im Vorhinein. Der Körper muss für den Shirodara vorbereitet werden. Dazu gehören einleitende Massagen. Dies beinhaltet eine ayurvedische Ganzkörpermassage und eine kleine Kopfmassage. Ziel ist es, die ganze Energie im Kopfbereich nach unten zu ziehen und über die Füße auszuleiten. Das ist sehr wichtig, damit sich die Energie im Kopf beim Stirnölguss nicht staut. Einfach nur blank den Stirnguss zu machen, ist gefährlich für Körper und Seele und ist generell nicht zu empfehlen. Dies könnte zu Energieblockaden führen, welches auf der Wellnessebene nicht unbedingt sein muss.

Der Stirnguss selbst dauert 20 Minuten und benötigt anschließend eine Ruhephase von ebenfalls 20 Minuten. In dieser Zeit bleibt die Kundin auf der Liege liegen und genießt die Entspannung mit ayurvedischer Musik. Es ist anzuraten, dann auch den Rest des Tages in Ruhe und Stille zu verbringen.
Welches Öl verwende ich beim Shirodara?
Bei der Massage verwende ich vorwiegend Sesamöl. Sesamöl ist das Basisöl, welches im Ayurveda hauptsächlich verwendet wird. Hin und wieder benutze ich auch Sonnenblumenöl. Es kommt darauf an, wieviel Hitze “Pitta” die Person in sich trägt und die Temperaturen im Außen sind. Sesamöl hat eine leicht erwärmende Wirkung, während Sonnenblumenöl eher kühlend wirkt. Beim Shirodara selbst fließt das Öl über die Stirn der Kundin. Dabei ist es wichtig, dass das Öl angenehm warm ist, das Öl zur Konstitution der Person passt und der Strahl entsprechend in der Stärke fließt. Der Ölstrahl fließt in relativ gleichmäßiger Bewegung über die Stirn des Kunden seitlich und nach hinten ab. Einige Kunden versprechen sich mit dieser Behandlung das dritte Auge zu öffnen und wünschen eine punktuelle Anwendung. Davon ist aber abzuraten. Die gleichmäßige Bewegung des Strahls und seine nährende Feuchtigkeit wirken beruhigend auf die einzelnen Konstitutionen (Doshas). Man fährt vollkommen runter und taucht in eine andere Welt ein.
Welche Wirkungen hat der Stirnguss?
Der Stirnölguss nimmt Einfluss auf das vegetative Nervensystem und zeigt somit unterschiedliche Reaktionen. Jeder Mensch ist anders und reagiert auch dementsprechend anders. Bei einer Person kann er sehr entspannend und meditativ auf Körper und Geist wirken und somit geistige Erschöpfung und Anspannungen aus dem Körper lösen. Diese Person hat dann das Gefühl so voller Energie und Kraft zu sein, dass er am liebsten losstarten würde, irgendetwas auf die Beine zu stellen. Bei einer anderen Person kann der Shirodara total das Gegenteil zeigen. Menschen mit einer chronischen Erschöpfung sind nach der Behandlung manchmal extrem müde. Andere bekommen vielleicht Kopfschmerzen. Und wieder andere sehen während der Behandlung irgendwelche verschütteten Erinnerungen, bunte Farben oder Bilder. Das ist aber alles nichts Schlechtes. Sondern es zeigt nur an, in welchem Zustand der Körper oder die Seele aktuell ist. Er macht somit auf sich aufmerksam. Der Stirnguss löst tiefsitzende Blockaden. Er ist sehr reinigend für Körper, Geist und Seele.
Wer von diesen Reaktionen weiß, weiß die Wirkungen des Shirodaras zu schätzen und kann sich entspannt auf den Stirnguss einlassen. Der Zustand nach dem Shirodara hält in der Regel drei Tage an. Die meisten sind von dem Stirnguss begeistert.