Fragen Sie sich schon lange, was der Unterschied zwischen dem Fasten und einer Diät sein könnte? Sollte ich fasten oder eine Diät machen? Ist das nicht das Gleiche? Welche Fastenmöglichkeiten gibt es und wie kann das Fasten oder die Diät mit Ayurveda unterstützt werden?
Was ist der Unterschied zwischen Fasten und Diät?
Fasten und Diät sind nicht das Gleiche. Es ist deshalb nicht das Gleiche, weil beide Formen unterschiedliche Ziele verfolgen. Während es bei der Diät um die Reduzierung des Gewichtes und der Kalorien geht, verfolgt das Fasten das Ziel, den Körper, die Seele und den Geist zu reinigen und ihn von Giftstoffen, Schlackenstoffen und Schwermetallen zu befreien. Im Ayurveda spricht man hier von "Ama lösen" und "Ojas aufbauen". Natürlich verlieren Sie beim Fasten auch Gewicht. Aber wenn Sie regelmäßig fasten, werden Sie merken, dass das mit mehrmaliger Wiederholung mit dem Abnehmen immer mehr nachlässt.
Warum fasten Menschen?
Beim Fasten wird verstärkt Ama aus dem Körper geleitet. Ama bedeutet aus dem Ayurveda übersetzt "unverdaut". Das bedeutet, dass bestimmte Nahrungsmittel vom Körper nicht richtig abgebaut wurden sind. Über Fäulnisgärung haben sich Gift- und Schlackenstoffe gebildet. Der Körper kann sie nicht abbauen. Sie liegen in den Zellen und Gewebsschichten herum, welche sich sowohl körperlich als auch psychisch bemerkbar machen können. Auch Schwermetalle, die sie über die Nahrung oder über die Umwelt aufnehmen, lassen sich nicht einfach über den Körper ausscheiden. Das Fasten ist eine gute Möglichkeit, diese Stoffe aus dem Körper zu leiten.
Anfänger sollten sich eine erfahrene Person hinzuziehen, die Sie beim Fasten oder bei einer Diät unterstützt. Fasten kann für Körper, Geist und Seele Stress bedeuten. Deshalb ist es ratsam, sich für die ersten Fastentage eine Auszeit zu nehmen. Ein paar Urlaubstage oder ein verlängertes Wochenende helfen Ihnen dabei, sich bewusst auf Ihr Fasten einzulassen.
Achten Sie darauf, dass der Körper ziemlich schnell mit den Entgiftungsreaktionen beginnt. Spätestens nach drei Tagen ist der Prozess voll in Gang. Alles ist möglich. Wichtig ist hier keine Panik zu schieben, sondern anzunehmen, dass der Körper den entstandenen Müll, den er schon Jahre mit sich herumträgt, ausscheiden möchte. Mit Bewegung, viel Trinken, Massage, Einläufen, Leberwickel und Meditation können Sie dem Körper helfen, seine Giftstoffe leichter nach außen zu bringen.
Folgende Entgiftungsreaktionen sind in der Anfangszeit möglich (Ama-Zustände):
- Müdigkeit, Schlappheit
- Kreislaufprobleme
- Starke Unruhe, Gereiztheit und Nervosität
- Hautausschläge
- Kopfschmerzen
- Gelenksprobleme
- Depressionen
Zugewinn, welches bei erfolgreichem Fasten entstehen kann:
- Leichtigkeit
- Lebendigkeit
- Frische
- Energie
- Tolle Ausstrahlung
- Jugendliches Aussehen
- Starke Leistungsfähigkeit
- Gesundes Hautbild
- Positives Denken
Fasten und die Dosha-Typen
Es gibt die unterschiedlichsten Fastenprogramme, die Sie für sich nutzen können. Auch die Anzahl der Fastentage können Sie unterschiedlich für sich selbst bestimmen. In der Regel liegen die Fastenprogramme bei 3 bis 40 Tage.
Je nach Dosha-Typ können Sie ihr Programm unterschiedlich anwenden und ausweiten. Es gibt im Ayurveda drei Dosha-Typen. Diese bestimmen unser körperliches, psychisches und seelisches Sein mit all unseren Stärken und Schwächen. In der Regel sind die meisten Menschen Misch-Typen, so dass wir sowohl Vata, Pitta und Kapha in uns tragen. Allerdings sind diese unterschiedlich in unserem Körper ausgeprägt. Über eine Konstitutionsbestimmung können Sie ermitteln, welcher Energietyp Sie sind.
Vata-Typen sollten mit Fasten etwas vorsichtiger umgehen. Das Verdauungsfeuer (Agni) ist bei diesen Personen in der Regel schwach ausgeprägt und wird durch das Fasten nochmals geschwächt. Die innere Unruhe, die Vata-Menschen in sich tragen, wird verstärkt. Sie haben wenig Energie, so dass Nervosität, Ängstlichkeit und depressive Verstimmungen ansteigen können und die sowieso schon mangelnde Schlafqualität noch mehr abnimmt. Da Vata-Typen sehr schnell frieren, sollten sie das Fasten mit Wärme unterstützen. Zum Beispiel mit warmen Speisen, warme Kleidung, Ayurveda Massagen, Sauna, warme Fußbäder, Bäder und warme Einläufe können sie viel für sich tun, um die Fastentage für sich so angenehm wie möglich zu gestalten.
Pitta-Typen sind in der Regel beim Fasten noch mehr gereizt und zeigen sich aggressiver in ihrem Verhalten. Hautauschläge und Entzündungen treten zu Anfang verstärkt in den Vorschein. Da Pitta-Typen sehr hitzig sind, empfiehlt es sich für diese Menschen, mehr Kühle in Erwägung zu ziehen.
Kapha-Typen können sehr gut und lange fasten. Allerdings brauchen auch diese mehr Wärme, um das Fasten gut zu unterstützen.
Zum Beispiel gibt es Saftfasten, Heilfasten nach Buchinger, ayurvedisches Fasten mit Kitchari, Suppenfasten, Wasserfasten, Basenfasten, Intervallfasten, Konsumfasten usw.
Nachfolgend möchte ich diese Programm kurz ansprechen.
1. Kitchari-Fasten
Kitchari ist ein Gericht aus dem Ayurveda, bei dem es darum geht das Verdauungsfeuer zu stärken. Es entlastet und entgiftet den Körper auf sanfte Art und Weise. Ein Kitchari-Essen setzt sich zusammen aus Basmatireis, Mungbohnen, Gemüse und Gewürzen, wie Kreuzkümmel, Koriandern, Zimt, Ingwer, Kurkuma sowie Ghee. Diese Form des Fastens ist auch für Vata-Menschen sehr gut geeignet.
2. Heilfasten nach Buchinger
Eine Mischung aus kalten und warmen Flüssigkeiten, ohne feste Bestandteile. Ungesalzene Gemüsebrühen, Tees, Säfte, Wasser, Honig.
3. Basenfasten
Hier wird gezielt auf säurebildende Lebensmittel verzichtet. Sie können auch feste Nahrung zu sich nehmen. Alles, was basisch ist, ist hier erlaubt. Sie können diese Ernährungsform mit basischen Bädern oder Fußbädern unterstützen. Diese Form des Fastens ist für alle Menschen geeignet, die in der Lage sind, auch mal eine Zeitlang auf Kaffee, Mehle, Zucker, Tierprodukte und Alkohol zu verzichten. Pitta-Typen sind starke Säurebildner. Deshalb ist diese Form des Fastens besonders für sie geeignet.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Basenfasten.
4. Saftfasten
Beim Saftfasten empfehle ich Ihnen vorwiegend frische Säfte zu verwenden - bevorzugt Gemüsesäfte. Es gibt inzwischen sehr gute Saftpressen, die den Trester von dem eigentlichen Saft sehr gut trennen. Haben Sie nur einen einfachen Mixer, dann müssen Sie den Saft von dem Trester noch lösen. An einfachsten geht das, wenn Sie den Saft durch ein Küchentuch abseihen.
Wenn Sie sich den Aufwand mit dem Saftpressen nicht machen möchten, können Sie auch Säfte aus dem Handel benutzen, Allerdings ist der Heilerfolg dann nicht so stark. Aber immerhin besser als gar nichts zu machen.
Verwenden Sie zu viele Zitrusfrüchte, dann ist es wichtig die Zähne nach dem Trinken von der Säure zu befreien. Das Gleiche gilt auch für Sauerkrautsaft. Die Säure macht den Zahnschmelz kaputt. Und es wäre schade darum, wenn Ihre Zähne zukünftig ein Thema damit hätten.
5. Intermettierendes Fasten:
Unter intermittierendes Fasten versteht man auch Intervallfasten. Sie selbst legen fest, wie der Rhythmus von statten gehen soll. Sie können 16/8 oder 14/10 Stunden-Rhythmus. Oder alle 3 Tage normal, dann einen Tag fasten. Einmal die Woche einen Tag fasten. Ganz nach eigenem Ermessen. Wichtig ist, dass Sie einen längeren Zeitrahmen für sich nutzen, in dem Sie nichts essen. Vata-Typen sollten die Zeiten etwas kürzer legen und Kapha-Typen können diese weit auslegen.
Es geht einfach darum, sich bewusst Zeiten in den Tag oder in die Woche zu legen, an dem Sie nichts essen. Wenn Sie die Schlafenszeiten hernehmen, sind es schon mal 8 Stunden, in denen Sie nichts essen. Jetzt müssen Sie sich nur noch überlegen, ob Sie in der Früh oder am Abend auf das Essen verzichten möchten.
6. Wasserfasten
Fasten mit stillem Wasser. Natürlich ist meine Empfehlung vorwiegend ayurvedisches Wasser zu trinken. Bevor Sie mit dem Wasserfasten starteten, ist es ratsam, vorher einige Entlastungstage einzurichten. Das bedeutet mindestens 3 Tage vorher keine schweren Lebensmittel mehr zu sich zu nehmen.
Ich finde, Wasserfasten ist die schwierigste Form des Fastens, weil Sie hier null Kalorien zu sich nehmen. Sie setzen den Körper auf Null. Kein Eiweiß, keine Kohlenhydrate, kein Fett. Sie nehmen schnell ab und die Entgiftungsreaktionen kommen hier sehr schnell in Gang. Wenn Sie hier nichts entgegensetzen, wie viel Bewegung, Einläufe, Meditation und Massage, haben Sie hier sehr stark zu kämpfen. Ich denke, diese Fastenform sollte man nicht ohne Aufsicht eines Erfahrenen durchführen und ist für Vata-Typen nicht geeignet.
7. Konsumfasten
Beim Konsumfasten geht es darum, eine bestimmte Zeit nichts zu kaufen und dabei bewusst sein Einkaufsverhalten zu beobachten. Was macht das mit mir, wenn ich jetzt zum Beispiel eine Woche lang nicht einkaufen gehe?
Viele kaufen aus Nervosität heraus. Sie tragen eine gewisse Unruhe in sich und denken sich durch das Kaufen beruhigen zu können. Sie haben das Gefühl, bestimmte Dinge zu brauchen. Also hier geht es darum, sich genau zu überprüfen, brauche ich das, was ich kaufen möchte oder kann ich auch mal darauf verzichten? Es schult deine Aufmerksamkeit auf dein eigenes Verhalten.
8. Internetfasten
Das Internet ist für Viele zur Sucht geworden. Genauso, wie Alkohol, Nikotin, Kaffee oder Drogen. Kaum einer kann noch darauf verzichten. Manche schaffen es nicht mal, sich ein paar Stunden von diesen Dingen zu befreien. Fast jeder ist in irgendeiner Form in Social Media eingebunden.
Probieren Sie es aus, mal ein paar Tage ohne Handy und Computer auszukommen? Für Viele undenkbar.
Personen, die das gemacht haben, berichten, wie sich ihr Geist entspannt und sich das Denken verändert. Man darf sich wieder mit sich selbst beschäftigen.
Warum machen Menschen eine Diät?
Bei einer Diät geht es in der Regel um die Reduzierung des Gewichtes. Doch wie oft kommt es vor, dass Sie danach wieder schnell zunehmen und vielleicht noch mehr wiegen. Deshalb sollten Sie bei Ihrer Diät stets so rangehen, dass Sie nicht einfach nur planlos eine Diät machen, sondern mit Bewusstheit und Leichtigkeit an diese Sache herangehen. Die Diät darf kein Kampf für Sie sein. Es braucht die Bereitschaft, auf Dauer eine bestimmte Lebenseinstellung leben zu wollen. Das ist ein Prozess, der von heute auf morgen nicht stattfinden kann. Er erfordert außerdem eine gewisse Disziplin, die Sie auf Dauer auch eingehen wollen. Hierzu kann ich Sie gerne unterstützen.
Oder eine Person hat eine bestimmte Erkrankung und muss auf bestimmte Nahrungsmittel verzichten und dabei eine bestimmte Diät leben. Letztere Personen suchen sich meist einen Diätassistenten, der ihnen bei ihrer Ernährungsform Aufklärung anbietet. Der ihnen sagt, was sie essen dürfen und was nicht.
Die Personen, die eine Diät machen, leiden meist unter einer Stoffwechselstörung. Das Verdauungsfeuer ist aus dem Gleichgewicht gebracht. Es arbeitet nicht gleichmäßig stark. Ein zu viel oder zu wenig ist vorhanden. Dies kann dann die unterschiedlichsten Reaktionen hervorbringen.
Ursache für ein schlechtes Verdauungsfeuer sind zum Beispiel die schlechte Ernährung, Stress, Bewegungsmangel und zu wenig Schlaf. Auch Hormonumstellungen, Medikamente und der Alltagsrhythmus können hier eine entscheidende Rolle spielen.
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