Ghee selber herstellen

Ghee ist das einzige und das wichtigste tierische Fett im Ayurveda, welches sowohl innerlich als auch äußerlich beim Menschen Anwendung findet. Es hat in der altindischen Heilkunde seinen bedeutenden Platz und wird im deutschprachigen Raum auch als Butterschmalz oder geklärte Butter bezeichnet.

Du kannst Ghee im Handel kaufen oder es selbst herstellen. Natürlich empfehle ich es, selbst herzustellen.

Ghee ist neben Milch und Honig ein natürliches Rasajana, welches verjüngend und zellregenerierend auf den Körper wirkt. Ich nehme es zum Backen, zum Kochen, zum Verfeinern von Gemüsesuppen, aber auch für Fußmassagen.

Wirkungen von Ghee

Dem Ghee werden viele heilende Wirkungen nachgesagt. Es gilt als Rasayana, welches verstärkend und verjüngend auf den Körper einwirkt.

So wirkt es verjüngend, zellregenerierend, entgiftend, reinigend, kräftigend, entzündungshemmend und löst Schlackenstoffe (Ama) aus dem Körper.

Ghee oxidiert nicht. Daher ist es lange haltbar und es bilden sich keine freien Radikale, die zum Beispiel die Entstehung von Arteriosklerose fördern. Ghee schützt den Körper vor Schädigungen und hat bei maßvoller Anwendung keine Auswirkungen auf den Cholesterinspiegel und macht auch nicht dick. Er wirkt zwar nährend und gewebsaufbauend, aber er befreit den Körper von Schlackenstoffen, welche die eigentlichen Dickmacher sind.

Kurzum ein Mittel, welcher tief in alle Gewebsschichten eindringt und eine vielfältige Wirkung auf den Körper hat.  Es unterstützt die Bildung von Ojas (das reine Endprodukt der Verdauung) wirkt kühlend auf Körper und Geist, stärkt das Gedächtnis und die Abwehrkräfte.

Auch für die Augen ist er ein sehr gutes Mittel, um die Sehkraft wieder zu stärken. Regelmäßige Augenbäder mit Ghee klären die Augen. Und die Wirkung soll so stark sein, dass er auch grauen Star heilt.

Ghee gegen Trockenheit des Körpers einsetzen

Personen, die sehr viel mit Trockenheit zu tun haben, sollten Ghee regelmäßig äußerlich als auch innerlich anwenden.

Immer wieder berichten mir Kunden, dass sie sich regelmäßig sehr viel eincremen und trotzdem die Haut ständig so trocken bleibt. Das wundert mich nicht. Cremes wirken nur auf der Oberfläche, die Trockenheit kommt aber von innen heraus. Und da Ghee auf alle Gewebsschichten wirkt, ist es besser, sich auch innerlich zu fetten. Ist der Körper ausreichend mit Fett versorgt, tritt Trockenheit nicht mehr auf.

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Herstellung von Ghee

Für die Herstellung von Ghee verwende ich süße und reine Biobutter. Du kannst, wenn du gleich eine größere Menge an Ghee herstellen möchtest, auch gleich mehrere Butterstücke verwenden. Allerdings brauchst du pro Stück Butter ungefähr eine Kochzeit von 20 Minuten und mehr.

Anleitung für ein Stück Butter

Nimm ein Stück Butter und lass es in einem offenen Topf unter 100 Grad Celsius köcheln. Während die Butter vor sich hin köchelt, setzt sich im Kochtopf unten als auch oben ein weißer Film ab. Die Butter so lange kochen, bis sich oben eine goldbraune Kruste absetzt. Nach ca. 20 bis 30 Minuten ist alles Wasser und Eiweiß herausgekocht.

Ghee selbst herstellen. Ghee kochen und auf die Temperatur achten.

Achtung: Du musst beim Kochen der Butter in Reichweite bleiben. Kocht die Butter über 100 Grad Celsius, verbrennt das Ganze und du kannst alles wegwerfen. Das wäre dann leider sehr ärgerlich.

Ich empfehle dir für das Kochen von Ghee, ein 100 Grad Thermometer zu verwenden. Dies bekommst du in der Apotheke und ist auch nicht so teuer. Mit ihm  kannst du, während des Kochvorgangs, sehr gut überprüfen, bei welcher Temperatur deine Butter kocht. Ein Verbrennen der Butter wird damit ausgeschlossen.

Nach dem Kochen, die Butter wieder ein bisschen abkühlen lassen und die Flüssigkeit dann durch einen Sieb mit einem Küchentuch filtern. Die Flüssigkeit, die dann in deinen Behälter fließt, kannst du verwenden. Ich verwende als Behälter in der Regel trockene Gläser. Die anderen Eiweißbestandteile, die im Sieb bleiben, kannst du wegwerfen. Den Behälter nach Abkühlung verschließen.

Das Ergebnis ist ein goldgelbes klares Fett, welches je nach Temperatur flüssig als auch fest sein kann.
Das Gute ist, du brauchst Ghee nicht im Kühlschrank lagern. Ghee schimmelt nicht und wird auch nicht schlecht, wenn es richtig hergestellt wurde.

Ghee mediziniert einsetzen

Je älter das Ghee ist, umso stärker sind seine Wirkungen und umso gesünder ist es. Traditionell wird Ghee, das älter als zehn Jahre ist, auch medizinisch genutzt, weil es dann besondere Heilung bewirkt. Ghee kann die Eigenschaften anderer Substanzen aufnehmen und im Körper wieder abgeben. Daher werden oft Heilpflanzen mit Ghee eingenommen.

Bei der Panchakarmakur wird Ghee bei der Lösung von fettlöslichen Gift- und Schlackenstoffen, die sich über viele Jahre in den Körpergeweben angesammelt haben, genutzt, damit diese dann ausgeleitet werden können.

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